Worum geht es?
Als akademisches Fach bewegt sich die Kirchengeschichte im ständigen Diskurs mit Theologie und Geschichtswissenschaft. Dabei schöpft sie alle Facetten kulturwissenschaftlichen Arbeitens ebenso aus wie dogmen- oder theologiegeschichtliche Zugänge. Im interdisziplinären Konzert der geisteswissenschaftlichen Forschungsfelder nimmt die Kirchengeschichte nicht allein in der Geschichte Europas, sondern auch in globalen Kontexten einen zentralen Platz ein. Diese Zentralität in verschiedenen Forschungskontexten bildet sich in der Unterschiedlichkeit der Tagungsbeiträge thematisch wie methodisch ab: Neben kulturgeschichtlichen Fragestellungen werden Untersuchungsgegenstände der Theologiegeschichte sowie der Geschichte der institutionalisierten Kirchen in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Künftige Forschungsperspektiven werden dabei ebenso sichtbar wie die Tatsache der sich immer erneuernden Metakritik kirchengeschichtlichen Arbeitens. Mit ihren sozialgeschichtlichen, religions- wie kulturgeschichtlichen Argumentationskreisen und Methoden weist sich die Kirchengeschichte als relevant für einen zukunftsfähigen Forschungsdiskurs aus. Das Nachdenken über die Grundlagen ihrer Forschungsgegenstände, über Methodik, Konstellationen und Settings verweist neben Reflexionen über die Herkunft des eigenen Faches auch auf die Zukunftsfähigkeit der eigenen Disziplin, die sich gerade durch ihre methodische Vielfalt als ihrer Gegenstände würdig erweist.