Laktanz

Völlig verfault – Galerius

CW: bildhafte Beschreibung von Krankheit

Der grausamste von Allen und sein elender Tod

In diesem Beitrag möchte ich dir die Geschichte vom Tod des Galerius erzählen.

Als ich mich für ein Dissertationsthema entschieden habe, hat der Tod des Galerius letztlich den Ausschlag gegeben: Der schlimmste Tyrann von allen stirbt. Laktanz berichtet uns zahlreiche Details. Sein Ende findet Galerius unter großen Qualen. Völlig verfault, von Würmern zerfressen. Ohne jede Hoffnung auf Besserung. Im letzten Moment wendet er sich an Gott. Und Gott rettet ihn nicht. Wie konnte das passieren?

Die Eingeweide verfaulten von Außen her völlig und zu Eiter zerfloss das gesamte Gesäß.

– Lact. mort. pers. 33.6

Wie alles begann

Beginnen wir am Anfang… Also nicht ganz am Anfang, nicht beim Logos, sondern bei Galerius. Als einer der Tetrarchen, also der römischen Kaiser, war Galerius mit der Christenverfolgung beschäftigt. Laktanz zufolge war er der schlimmste unter den Christenverfolgern. Laktanz beschreibt in De mortibus persecutorum (Über die Todesarten der Christenverfolger), Galerius habe Spaß daran gehabt, Menschen zu foltern. Ihm ging es dabei – anders als der Titel sagt – gar nicht unbedingt um Christen. Er wollte einfach Menschen leiden sehen. Und als Kaiser nutzte er alle Möglichkeiten, die er hatte.

Aber was wäre ein Bösewicht, wenn wir ihn nicht an seinem Aussehen erkennen könnten? Was wir von Filmen kennen, finden wir auch in Büchern: Galerius sieht böse aus.

Auch sein Körper passte zu seinen Sitten, seine hochgewachsene Statur, das massige Fleisch war sowohl in erschreckende Größe zerflossen als auch aufgeblasen. Schließlich flößte er allen durch seine Worte, seine Taten und seinen Anblick Angst und Schrecken ein

– Lact. mort. pers. 9.3

Ein echter Kotzbrocken. Hässlich und gemein.

Bühne frei für Gott

Weil Galerius dabei aber auch Christen folterte, quälte und auf grausame Art und Weise umbrachte, schritt Gott ein. Gott, also der christliche, wollte ein Exempel statuieren. Nie wieder sollte ein Kaiser die Christen verfolgen. Deshalb entschied Gott, dass Galerius krank werden muss und Galerius erkrankte an Krebs.

Die Krankheit

Die Beschreibung dieser Erkrankung ist bei Laktanz besonders bildlich. Aber lies selbst:

Die Eingeweide verfaulten von Außen nach Innen und der Unterleib zerfloss zu Eiter. Würmer bildeten sich in den Eingeweiden. Daher legten Ärzte ihm warmes, gekochtes Fleisch auf die Wunde, damit die Würmer aus seinen Eingeweiden herauskommen. Aber alle Mühe war vergeblich: Der Körper verfaulte und Galerius war blass und eingefallen.*

– Lact. mort. pers. 33

Aber so stirbt er nicht einfach! Galerius versucht Alles, um zu überleben. Er bittet Ärzte um Hilfe. Er betet zu alten Göttern. Als es schon zu spät scheint, entscheidet er sich dazu, seine Christenverfolgungen endlich zu beenden.

Der Tod

Obwohl sich Galerius erhofft hat, den Christengott durch seine Taten auf seine Seite zu ziehen, stirbt er kurz darauf.

Und dennoch empfing er für diese Tat keine Vergebung für sein Verbrechen von Gott, sondern wurde mit bereits zermatschtem Körper von grauenhaftem Eiter verschlungen.*

– Lact. mort. pers. 35.3

Das war es dann wohl. Das Ende eines Tyrannen, der Tod des Galerius.

 

*Die Textstellen habe ich leserfreundlicher gestaltet und gekürzt.  Hinweise zur Textgrundlage und wissenschaftliche Ausarbeitung findest du in meiner Dissertation.

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